Sondereinsatz Finger
Da war was los am Gymnasium Herkenrath! Am Mittwoch hatte ein ungewöhnlich großes Aufgebot an Feuerwehr und Rettungsdienst den Eindruck erweckt, es hätte ein riesiger Unfall stattgefunden. Dem entsprechend zogen die zwei Feuerwehrautos und der Rettungswagen, die in der 6. Stunde mit Blaulicht im Wendehammer an der Sank Antonius Straße vor der Schule standen, die Aufmerksamkeit zahlreicher Schüler und Passanten auf sich.
Zur Beruhigung: Weder war jemand zu irgendeinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr, noch hat jemand einen Schaden davongetragen – höchstens einen kleinen Schock. Eine Schülerin hatte, während sie einer Lehrerin zuhörte, gedankenlos an einem der Absperrpoller herumgespielt und war unbeabsichtigt mit einem Finger in einer der seitlichen Laschen hängengeblieben. Der Finger konnte nicht mehr herausgezogen werden, da das Gelenkt nicht mehr durch das Loch passte. Auch der Hausmeister und Herr Spiegel konnten mit Seife als Schmiermittel nichts ausrichten. Die Schulsanitäter waren da, um das Mädchen zu beruhigen und ihr Beistand zu leisten. Da auch Kühlen keine Wirkung zeigte, wurde klar – es half nichts: Man musste die Feuerwehr holen. Das Sekretariat setzte also den Notruf ab und wenige Minuten später hörten man das Martinshorn ertönen – Feuerwehrauto #1 traf ein.
Nach kurzer Einschätzung der Lage, einigen weiteren Versuchen, den Finger mit Schmiermitteln zu befreien, wurde ein Spezialfahrzeug angefordert, das besseres Werkzeug mit sich führte. Inzwischen war auch ein Rettungswagen eingetroffen – Wagen #2. Während wir auf das weitere Auto warteten, wurden schon mal die Kabel ausgerollt und sich natürlich weiter um das Mädchen gekümmert. Die Schulsanitäterinnen sperrten die Fläche ab und verscheuchten Gaffer. Dann ertönte erneut das Martinshorn und Fahrzeug #3 war da.
Es brachte eine kleine „Minikreissäge“ mit sich, einen sogenannten Dehmel, mit dem der Ring aufgeschnitten wurde und der Finger so befreit werden konnte. Somit standen fünf bis sechs große Feuerwehrleute um das kleine Mädchen herum und leisteten Präzisionsarbeit mit höchster Vorsicht, Blechen und Kühlwasser wurde aufgepasst, dass der Finger keinen Schaden nahm und das gelang hervorragend. Als der Ring aufgesägt und aufgespreizt war, wurde die Schülerin noch einmal untersucht und dann war die Aufregung vorbei. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst rückten ab und alle konnten gesund mit allen Zehn Fingern an den Händen nachhause gehen. Vielen Dank an alle Rettungskräfte sowie an den Hausmeister, Herr Spiegel und die Schulsanitäter.
Die Moral von der Geschichte – passt auf, wo ihr eure Finger reinsteckt, denn dass gleich drei Rettungsfahrzeuge kommen, ist bestimmt nicht angenehm!