GyH gedenkt Holocaust-Opfern
Anlässlich des diesjährigen Holocaust-Gedenktages am 27.01.2025 lag es uns als zertifizierte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ganz besonders am Herzen, das Trauern um die Millionen von im Holocaust ermordeten Menschen durch eine leichte Umstrukturierung des Stundenplans vom 04.02.2025 zu untermauern.
Alle SuS ab der Jahrgangsstufe 8 wurden – angepasst an ihren Wissensstand und die jeweilige emotionale Resistenzfähigkeit – während des Schauens eines themenbezogenen Filmes dazu aufgerufen, sich intensiv mit dem Thema der Massenermordung im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen sowie ihr persönliches Identifikationspotenzial mit zahlreichen Jüdinnen und Juden, Homosexuellen und Menschen mit Behinderung zu steigern.
Den 8. bis 10. Klassen wurde in der Aula der Schule der Film „Die Welle“ (2008) gezeigt.
Zusätzlich dazu gab es im Rahmen der einer Schweigeminute gegen 11:00 Uhr die Möglichkeit, den zahlreichen Opfern des Holocausts zu gedenken. Die Oberstufe schaute danach – ebenfalls in der Aula – „Die Unsichtbaren“ (2017), ein Doku-Drama, welches sich in großem Stil mit den erheblichen Herausforderungen derjenigen befasst, die trotz ihres jüdischen Glaubens den Holocaust überlebt haben – wenn auch unter sowohl physisch als auch psychisch katastrophalen Bedingungen sowie immenser Todesangst.
Um außerdem einen direkten Beitrag gegen zunehmenden Rechtsextremismus zu leisten, verkaufte die SV in den beiden großen Pausen in der Schulstraße sowie vor Raum 232 Kuchen und Waffeln. Unter dem Namen „Waffeln gegen Rechtsextremismus“ machte sich die Aktion in der Schülerschaft beliebt. Die dabei erworbenen Einnahmen von ca 500 Euro werden an die Organisation „Prisma“ gespendet, einem Aussteigerprogramm für Rechtsradikale.
Auch Herr Müller und Frau Matthes betonten die Wichtigkeit des Themas: „Der Holocaust-Gedenktag ist ein Tag der Erinnerung, aber auch ein Tag der Verantwortung. Unsere Schule sieht es als zentrale Aufgabe, jungen Menschen nicht nur Wissen über die Geschichte zu vermitteln, sondern auch die Werte von Menschlichkeit, Toleranz und Zivilcourage zu stärken.“
Charlotte Wanken, EF
Der Text der Schülervertretung zur Gedenkminute (in Gänze):
„Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
vielleicht wisst ihr schon, warum wir diesen Tag heute so gestaltet haben. Letzte Woche Montag, am 27.01., war der Holocaust-Gedenktag. Das ist der internationale Gedenktag, um an den Holocaust und die Verfolgung von Millionen von Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern. An diesem Tag vor 80 Jahren, am 27.01.1945, fand die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz statt.
Was den Menschen dort angetan wurde, war mitunter das Schlimmste, was je in der Geschichte geschehen ist. Millionen Jüdinnen und Juden, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen und viele andere wurden von den Nationalsozialisten systematisch entrechtet, gefoltert und ermordet. Damit das Leid dieser Menschen niemals vergessen wird, gibt es diesen Tag.
Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, an die Menschen zu denken, die gelitten haben, damit wir aus der Geschichte lernen. Damit wir uns immer wieder bewusst werden, wohin Hass, Rassismus und Gleichgültigkeit führen können. Der Holocaust war kein plötzlicher Ausbruch von Gewalt – er begann schleichend, mit Ausgrenzung, Hetze und Diskriminierung. Und er geschah nicht irgendwo weit weg, sondern hier, mitten in Europa, in Deutschland. Millionen Menschen haben weggeschaut und sind ihrem Alltag nachgegangen, als wäre nichts geschehen.
Es ist unsere Verantwortung, nicht wegzuschauen. Wir leben heute in einer Gesellschaft, die auf Demokratie, Menschenrechten und Respekt aufgebaut ist. Aber diese Werte sind nicht selbstverständlich. Sie müssen immer wieder aufs Neue verteidigt werden. Wenn wir uns gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form von Diskriminierung einsetzen, tragen wir dazu bei, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen.
Verstehen wir den heutigen Tag daher nicht nur als Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch als Auftrag für die Zukunft. Jeder von uns kann in seinem Alltag ein Zeichen setzen – sei es durch Respekt gegenüber anderen oder einfach durch ein offenes Gespräch über die Geschichte. Deshalb bitte ich Sie und Euch, sich zu erheben und nach dem Gong für eine Minute zu schweigen.“
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