Brückenschlag der Bildung: Wenn Schulen Kulturen vereinen
In einer zunehmend globalisierten Welt, geprägt von vielfältigen kulturellen Einflüssen und grenzüberschreitenden Verbindungen, nehmen Bildungsinitiativen wie der langjährige Austausch zwischen dem Herkenrather Gymnasium (Bergisch Gladbacher Schule) und der Williston Highschool (Highschool in Amerika, North Dakota) eine herausragende Position ein. Nach einer vorübergehenden Unterbrechung aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde dieser transatlantische Austausch im vergangenen Jahr mit erneuter Begeisterung wieder aufgenommen, und die Verbindung zwischen den beiden Bildungseinrichtungen zeigt sich als Schlüssel zu einer vertieften Verständigung zwischen deutschen und amerikanischen Schüler*innen.
Der 14. September markierte den Beginn einer aufregenden vierwöchigen Reise für 13 Schüler*innen des Gymnasiums Herkenrath, begleitet von zwei engagierten Lehrerinnen, die sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten machten. Die langen Flug- und Nachtstunden von ca. 48 Stunden endeten in der herzlichen Begrüßung durch ihre amerikanischen Austauschpartner*innen in Williston. Diese emotionale Begegnung nach einer vorübergehenden Unterbrechung des Austauschs aufgrund der Covid-19-Pandemie war nicht nur ein freudiger Neustart, sondern auch der Beginn einer ereignisreichen Zeit des interkulturellen Austauschs.
Die erste Etappe der Reise führte die gemischte Gruppe von deutschen und amerikanischen Schüler*innen, begleitet von den betreuenden Lehrer*innen, nach Kanada. Hier lernten sie sich nicht nur besser kennen, sondern genossen auch andere Höhepunkte, wie z.B. den Besuch eines interaktiven Museums, einer Bowling- und einer Lasertaghalle. Zudem lernten sie die traditionelle kanadische Speise „Poutine“ kennen. Diese 2-tägige Reise bot einen ersten Vorgeschmack auf die Vielfalt der anderen Erdhälfte.
Während ihres Aufenthalts erhielten die Schüler*innen auch die Möglichkeit, ausführlich die amerikanische Highschool kennenzulernen und im Bildungssystem Unterschiede zu Deutschland festzustellen. Einer der vielen Unterschiede zeichnet sich beispielsweise durch den Stundenplan aus. Statt an jedem Tag unterschiedliche Fächer zu besuchen, haben die Schüler*innen in Williston jeden Tag die gleiche Kombination an Fächern, die sich nur zum Jahreswechsel ändert. Auch sind die Stufenunterteilungen dort anders.
Neben den Highschool Besuchen war ein weiterer Höhepunkt der Reise zweifellos der 5-tägige Ausflug zum Yellowstone Nationalpark, der die Schüler*innen mit den majestätischen Sehenswürdigkeiten Nordamerikas konfrontierte. Die Erkundung von Mount Rushmore, wo die im Fels gemeißelten Präsidentengesichter die amerikanische Geschichte repräsentieren, ließ die deutschen Schüler*innen die Größe und Einzigartigkeit der USA hautnah erleben. Vor allem der Yellowstone Nationalpark offenbarte eine faszinierende Naturkulisse mit beeindruckenden Geysiren, heißen Quellen, Bisons und malerischen Berglandschaften – eine beeindruckende Reise durch die Vielfalt der amerikanischen Landschaft und Kultur.
Die letzte Woche des vierwöchigen Austauschprogramms füllte sich mit zwei weiteren eintägigen Ausflügen innerhalb North Dakotas, bei denen die Schüler*innen die Vielfalt und Einzigartigkeit dieses Teils Amerikas näher erkundeten. Den krönenden Abschluss vor der Abreise bildete der „German Evening“, bei dem die deutschen Schüler*innen typisch europäische Speisen zubereiteten und ihre amerikanischen Gastgeber begeisterten.
Mit diesen Erfahrungen im Gepäck traten die Schüler*innen am Abend des 06. Oktober die Rückreise nach Deutschland an, bereichert um Erlebnisse und Erkenntnisse, die weit über die Klassenzimmer hinausreichen und ihre interkulturelle Kompetenz nachhaltig prägen werden. Obwohl der Austausch schon mehrere Jahre währt, bleibt die Dynamik erhalten, da jedes Jahr neue Gesichter die Gelegenheit erhalten, an diesem transatlantischen Programm teilzunehmen. Im Sommer 2024 wird die Reise in umgekehrter Richtung fortgesetzt, wenn die Schüler*innen der Williston Highschool Deutschland bereisen und neben Herkenrath auch Berlin, Brüssel und Paris erkunden. Diese fortwährende Partnerschaft bleibt nicht nur ein inspirierendes Beispiel für gelungene Bildungskooperationen in einer globalisierten Welt, sondern auch ein Beweis dafür, dass der Austausch von Ideen und Kulturen die Grundlage für eine gemeinsame, harmonische Zukunft legt.
Noemi C., 10a