Statement von Abiturienten des Jahrgangs 2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist sehr enttäuschend, aber es kursiert seit Kurzem das Gerücht, dass wir Abiturienten es gewesen seien, die sich am Freitag, 18.6., also einen Tag vor unserem Abiball, danebenbenommen hätten. Uns ist sehr daran gelegen, diese Angelegenheit klarzustellen. Denn jeder, der unseren Jahrgang kennengelernt hat, der sollte wissen, dass wir die Letzten wären, die den eigenen Abschluss zum Anlass nehmen würden, den schönst gestalteten Trakt der Schule mit Eddings zu verschmieren, sodass die aufwändig getupften Kunstwerke vorangegangener Jahrgänge und Kunst-LKs verschandelt, ja sogar zerstört werden – ganz zu schweigen von den verschmierten Toiletten, dem bekritzelten Altbau und den durch Kreide verschmutzen Kunstwerken in den Treppenhäusern.
Auch ist es nicht unser Stil mit Wasserbomben Lehrkräfte einer anderen Schule zu bewerfen, einen Fototermin eines unteren Jahrgangs mit Wasserbomben zu torpedieren, dabei in Kauf zu nehmen, dass die teure Kameraausrüstung beschädigt wird und zu allem Überfluss dann noch die verständlicherweise aufgebrachten Lehrerinnen und Lehrer aufs Übelste zu beleidigen. Auch von dem Umstand, jüngere Schülerinnen und Schüler an Laternenpfähle zu binden und ihnen mit Edding „AK21“ auf die Stirn zu schreiben, wollen wir uns deutlich distanzieren.
Sicher waren es nicht alle Schülerinnen und Schüler der besagten „Abschluss-Klasse 21“ der Realschule, die sich derart daneben verhalten haben, aber dass nun uns all dies angelastet wird oder mit uns in Verbindung gebracht wird, macht uns traurig. Dass in der Anwohnerschaft das Bild entsteht, es habe sich um unseren Abistreich gehandelt, darf einfach nicht sein. Wir selbst hatten keinen Abistreich und haben dennoch coronakonform unsere Mottowoche gestaltet sowie zuvor am letzten Schultag vor den Osterferien unter dem Motto „Pandemie“ einen schönen und vor allem für alle Anwesenden lustigen Tag gehabt.
Während einige Schülerinnen und Schüler der Realschule damit beschäftigt waren, den Schulhof zu verwüsten, haben viele von uns am oben besagten Freitag alles für ein schönes Fest am Folgetag vorbereitet und waren viel zu sehr damit beschäftigt, nachmittags den Müll der Realschule, z.B. die Reste der Wasserbomben, wegzuräumen und den Schulhof für den Abiball zu säubern, als dass wir überhaupt Zeit gehabt hätten, irgendwelche Fünftklässler an Pfähle zu binden und Marie Curie einen Schnurrbart zu malen.
Nach unserem Verständnis gehört es sich einfach, den Müll, den man selbst produziert, auch wegzuräumen. Wir haben kein Problem damit, wenn man an seinem Abschluss einen schönen Tag haben möchte, doch was an all dem Beschriebenen Spaß machen soll, was daran lustig ist und schöne Erinnerungen erzeugen könnte, das ist für uns nicht nachvollziehbar. Erst recht, dass uns dies nun in die Schuhe geschoben wird bzw. wir damit in Verbindung gebracht werden, ist eine Frechheit. Zumal die neue Schulleitung der Realschule es nicht als nötig empfunden hat, nach den am Donnerstag stattgefundenen Schmierereien direkt aktiv zu werden und Konsequenzen folgen zu lassen. Das macht uns wirklich fassungslos.
Wer solchen Unsinn, dass wir auch nur irgendetwas mit alledem zu tun hätten, verbreitet, der sollte sich wirklich fragen, warum überall an den Toilettenwänden nun „AK21“ steht und eben nicht „Abi21“, zumal mehrere Namen der Realschüler, die für dieses Chaos verantwortlich waren, längst bekannt sind.
Wir als Abiturjahrgang 2021 werden in guter Erinnerung bleiben, egal was uns so manche begrenzte Person in die Schuhe schieben möchte. Wir hatten eine großartige Zeit, eine unglaublich schöne Mottowoche und haben allen Widerständen zum Trotz in diesen schwierigen Zeiten das Beste draus gemacht. Und auch, wenn es nicht unser Job gewesen wäre, den Müll anderer wegzumachen, so haben wir auch das gerne auf uns genommen, um diesen wunderbaren Abend am Abiball gemeinsam zu verbringen und unsere Schulzeit in einer Atmosphäre, wie sie einem richtigen Abschluss gebührt, zu feiern … ohne Wasserbomben und Beleidigungen.
Bleiben Sie gesund und behalten Sie uns in guter Erinnerung.
Ihr Abi-Jahrgang 2021