Der gerade Weg ist nicht immer der Beste – Von Kurven, Pizza und Pommes
Dass es nicht so eine prickelnde Idee ist, sich auf Skiern einfach gerade aus den Abhang hinunter zu stürzen, und, dass Skifahren vielleicht einfacher aussieht als es ist, mussten auch dieses Jahr die Schüler der EPH auf ihrer Stufenfahrt vom 09.02 – 15.02.2019 erfahren, oder zumindest die, die das erste Mal auf den seltsamen Brettern standen.
Mit rund 150 Schülern und Schülerinnen reiste unsere Stufe in Begleitung von knapp zwei Händen voll Lehrern am Samstag, den 09.02. um ca.7 Uhr in der Frühe in Herkenrath ab. Mögen13 Stunden Fahrt auch lang klingen – OK sie waren lang- so konnte man doch viel damit machen: Die ein oder andere Partie Uno, oder Phase 10, der ein oder andere Snack, tiefgründige Gespräche (mal nicht über den Chat), oder eine Diskussion über Musikgeschmäcker.
So spannend das auch war, wir waren alle froh, als wir am Abend in Natz, dem Ziel unserer Reise, angekommen waren. Nach dem späten Abendessen wurde in einem kleinen Chaos (#Wo ist mein Koffer?!) das Gepäck ausgeladen und wir durften endlich auf unsere Zimmer. Langsam ging so der erste Tag unserer Reise zu Ende, doch jetzt ging es ja erst richtig los …
Der Morgen startete früh, doch wie ein Skifahrer weiß, ist der Schnee morgens am besten. Um 7 Uhr gab es Frühstück, welches verpflichtend war, denn ohne Frühstück ist Skifahren keine so gute Idee.
Mit den Ski-Bussen wurden wir hoch ins Skigebiet gefahren. Dort war erstmal Warten angesagt, denn wir waren nicht die einzigen, die ihre Ski ausleihen wollten. Und nun, nach ewigem Warten freut man sich gerade, dass man seinen Kram beisammen hat, da zieht man sich diese Schuhe an und denkt nur: „Warum sind diese Schuhe so unfassbar unbequem?“ Ja für die Profis ist es selbstverständlich – Ski Schuhe sind nicht direkt vergleichbar mit den Lieblings Pantoffeln und noch dazu kann man nur sehr umständlich damit gehen, aber das gehört halt dazu und ist eine Sache der Gewohnheit - erst recht wenn an die beiden Klötze an den Füßen noch Ski geschnallt werden.
Doch dann, mit zugewiesener Gruppe und Skiern startete endlich der lustigste Teil der Reise, für die Profis ging es direkt auf die Piste, zum Einfahren, für die Anfänger auf den, unter Skifahrern liebevoll „Idiotenhügel“ genannten, Anfängerhügel.
Erstes Hindernis: Ski richtig hinstellen! Parallel zum Hang, sonst wird es kompliziert mit dem Anschnallen…
Zweites Hindernis: Ski anschnallen- man beachte, ob Schnee unter den Skischuhen ist, und ob man den Schuh gerade in die Bindung stellt, dann ein mal Kräftig die Ferse in die Bindung drücken.
Nun steht man halbwegs sicher, doch das Fahren lernen ist doch eine langwierigere Sache. Plötzlich bekommt Pizza eine zweite Bedeutung- die Pommes werden hier wohl noch nicht gebraucht. (Einmal auf Nicht-Skifahrer-Deutsch: Pizza als Synonym für „Skispitzen vorn zusammen“, Pommes dem entsprechend für „Ski parallel“) So fuhren die fleißigen Schüler immer schön in kleinen Bögen dem Tal entgegen und wenn man zu schnell wurde, oder sich die Ski in einem Schneehaufen verfingen, hieß es wieder aufstehen, Ski wieder anschnallen und weiter geht’s.
Während die Profis oben schon, mehr, oder weniger kontrolliert, die Pisten hinunter heizten, mühte sich manch ein Anfänger noch ab. Hier war Zähne zusammen beißen angesagt, denn mit etwas Anstrengung hatte man den Bogen dann irgendwann mal raus und man entkam dem ewigen Aufstehen, Ski einsammeln und rauf laufen. Aber wie heißt es so schön: „Aller Anfang ist schwer“.
Am Nachmittag ging es dann wieder ins Tal nach Natz. Nach etwas Freizeit zum frisch Machen, für einen Besuch im Dorf, oder vielleicht für ein kleines Nickerchen, gab es Essen. Danach hatten wir wieder Freizeit bis zur Nachtruhe.
Die restlichen Tage wurde dann doch entspannter. Der Ablauf aus frühem Aufstehen, Frühstück und Busfahrt blieb zwar der Selbe, aber das Warten am Ski Depot blieb weg. So starteten wir deutlich früher auf die Piste. Jeder in seiner Gruppe, welche jeden Tag etwas durchgemischt wurden – je nach Fortschritt und einfach, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, was ja auch der Sinn dieser Fahrt war.
Jeder konnte, wenn er wollte, etwas lernen, egal ob Anfänger, Fortgeschrittener, oder Profi. Die Anfänger durften nun auch einfache Pisten runter fahren und spürten hoffentlich auch, warum so viele Menschen so einen Gefallen daran finden, sich auf zwei Bretter zu stellen und Hügel runter zu sausen. Ein paar der Profis wurden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und sahen teilweise auch ein, dass sie noch Vieles lernen konnten, wenn sie wollten. Das Kurven bremsen, man diese also dem entsprechend auslässt und erst unten Kurven macht, ist ja schön, doch wie man durch das Kurven Fahren teilweise schneller wird (Carven), und sicherer wohlgemerkt, wurde den Profis durch die Lehrer nähergebracht, ebenso wie die Tatsache, dass die Stöcke noch eine andere Funktion als das Anschieben im Flachen haben.
Das Wetter wurde zum Ende der Woche hin immer besser. Der Nebel war bereits am Mittwoch verschwunden, ab Donnerstag lies dann auch der starke Wind nach. Dank der niedrigen Temperaturen hatten wir sehr guten Schnee.
In der Unterkunft konnte man die Zeit am Tischkicker verbringen, Tischtennis spielen, in den Gemeinschaftsräumen beisammen sein, Karten spielen, einen kleinen Tanzkurs veranstalten und Vieles mehr. Im Dorf wurde an einem Abend ein Fackelumzug veranstaltet, an dem ein paar der Schüler teilnahmen, also mit einer Fackel unter sternenklarem Himmel durch Weinfelder schlenderten und anschließend auf einer kleinen After-Show-Party den ein oder anderen Discofox tanzten.
So verging diese schöne Woche sehr schnell und bald musste man die Koffer wieder zumachen – notfalls mit zwei Freunden, die oben drauf saßen.
Nach dem letzten Frühstück sollte es dann am Freitag endlich Richtung Heimat gehen, doch für einen der drei Reise Busse wurde die Heimfahrt leider um ein paar Stunden verzögert. Auf Grund einer technischen Panne musste der Bus repariert werden, somit hieß es warten.
Für die anderen beiden Busse ging es also mit einem großen Vorsprung auf die Reise und um ca. 23:15 Uhr kamen diese dann endlich in Herkenrath an. Für den dritten Bus waren da aber noch drei Stunden Fahrt angesagt. Letzten endlich sind aber alle sicher Zuhause angekommen.
Insgesamt war es eine sehr schöne und erfolgreiche Stufenfahrt, von der hoffentlich jeder etwas mitnehmen konnte.
Vielen Dank an dieser Stelle an die Lehrer, die diese Fahrt organisiert haben, die uns begleiteten, das Skifahren näherbrachten, die manche Stunden mit uns im Krankenhaus verbrachten und generell an alle, die dies möglich gemacht haben.