Herr Schulte verlässt uns
Herr Schulte verlässt unsere Schule – erst wurde gemunkelt, doch mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr. Er wird neuer Schulleiter an einem Gymnasium im fernen Troisdorf. Bevor er aber von dannen zieht, konnten wir ihm noch ein kurzes Interview entlocken.
Wie heißen Sie mit vollständigem Namen und wo wohnen Sie?
Mein Name ist Reinhard Schulte, wohnhaft: Richtstraße 12, 51702 Bergneustadt
Wie alt sind Sie?
52 Jahre
Was sind ihre Hobbys?
Meine Familie und CDU [Anmerkung der Redaktion: Wir haben recherchiert, Herr Schulte ist im Kreis Bergneustadt im Mai wieder in den Stadtrat gewählt worden, er ist auch CDU-Fraktionsvorsitzende…Pics dazu gibt’s unter http://www.cdu-bergneustadt.de/ unter dem Unterpunkt Bürgermeisterwahl 2014)
Haben Sie Familie?
Ja, zwei Töchter
Wenn Sie ein Lebensmotto hätten, wie würde dieses lauten?
Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter.
Was sind Ihre Schwächen (Selbstkritik ist ein Teil der Selbstfindung)?
Vorschnelles Handeln
Wie würden Sie sich als Schüler beschreiben?
Mir fiel alles sehr leicht, ich war zuverlässig, was Pünktlichkeit und Hausaufgaben betrifft. Aber ich wusste auch, wo meine Prioritäten waren.
Sind Sie schon mal polizeilich aufgefallen?
Nein … außer zu schnell gefahren.
Womit haben Sie Ihr Studium finanziert?
Mit dem Korrigieren von Klausuren anderer Studenten.
Was unterrichten Sie?
Mathematik und Biologie
Was ist eigentlich als stellvertretender Schulleiter Ihr Aufgabenbereich in der Schule?
Die Verwaltung der Lehrer, sämtliches Organisatorisches, usw.
Warum sind Sie Lehrer geworden?
Mir lag es schon immer und ich habe auch schon als Schüler Nachhilfe gegeben.
Wie finden Sie die Schülerschaft (und im Ernst bitte).
Die Schüler haben ein sehr entspanntes Verhalten, jedoch sind sie auch respektvoll. Allerdings gibt es überall Menschen, die man nicht so ganz „einschätzen“ kann. Eigentlich würde ich gerne die Schülerschaft aus Herkenrath mit in meine neue Schule mitnehmen.
Kommen Sie mit dem Kollegium zurecht?
Ja, eigentlich an sich alles kompetente Menschen.
Stellungnahme zum Thema „Inklusion“?
Menschliche Idee, positiv.
Was finden Sie an dieser Schule am besten?
Die freien Tage über Karneval! Es gibt ein engagiertes Kollegium und alle fühlen sich wohl – auch wenn es manchmal nicht ganz friedliche Auseinandersetzungen im Kollegium gibt.
Was finden Sie in dieser Schule am schlechtesten?
Die vielen Baustellen, aber sie werden ja bearbeitet.
Würden Sie wieder auf Lehramt studieren?
Sofort!
Wie meinen Sie, kommen Sie bei den Schülern an?
Frag sie doch selber. Ich weiß jedenfalls, was ich will und bemühe mich, Unterricht und Schulleben aus der menschlichen Seite zu sehen.
Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Herrn Müller und Ihnen?
Die Arbeit verläuft immer bis „Oberkante-Unterlippe“. Manchmal weiß man auch nicht, was der andere gemeint hat.
Arbeitsstress und Familie?
Meine Familie stärkt mir den Rücken, aber leider haben wir kaum gemeinsame Zeit. Als Stellevertreter ist das noch schlimmer als im normalen Lehrerberuf.
Einen Satz, den Sie immer schon einmal sagen wollten, sich aber nicht getraut haben?
Keine Ahnung… Ich weiß nur, was das Beste ist, was ich je gesagt habe – und das ist „Willst du meine Frau werden?“ zu meiner Frau.
Was war das Schlimmste, was Sie je gemacht haben?
Mir fällt es schwer, im politischen Bereich aus finanziellen Gründen Schulen schließen zu müssen. Doch das kommt vor (Anmerkung der Redaktion: Siehe die katholische Grundschule in Bergneustadt, die eventuell 2015 geschlossen werden muss)
Was bereitet Ihnen am meisten Sorgen?
Die Veränderung der Gesellschaft.
Man sagt, Sie werden in der nächsten Zeit gehen. Ist das richtig?
Ja, ich werde nach Troisdorf gehen und dort Schulleiter werden.
Mit welchen Gefühlen werden Sie dieses Gymnasium verlassen?
Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt und ich habe viel gelernt. Es war eine schöne Zeit, aber es war auch anstrengend. Insgesamt würde ich aber gerne die Stimmung dieser Schule mit nach Troisdorf nehmen.
Wir führten auch einen kleinen Psycho-Test aus dem FOCUS mit Herrn Schulte durch (http://www.focus.de/wissen/mensch/psychologie/test_aid_131335.html). Dieser Test beschreibt Herrn Schulte als einen treuen, bodenständigen Menschen, der jedoch zu einem zwanghaften Charakter neigt. Er mag keine Überraschungen und Zufälle, am liebsten hätte er alles durchgeplant. Wenn es um Verantwortung und Vertrauen geht, ist Herr Schulte der richtige, dem man etwas anvertrauen kann.
Wir wünschen Herrn Schulte viel Erfolg und auch Spaß an der neuen Schule… (Anmerkung d. Redaktion: Gymnasium in Troisdorf) und eine mindestens halb so nette Schülerschaft, wie wir eine sind ;-)!
PS: Herr Schulte hat sich selbst auf der Kursfahrt nach Kroatien als „Tango-Tiger“ bezeichnet. Der nette Spitzname blieb ihm natürlich bei uns Schülern erhalten ;-)!